Was ist eine MPU
überhaupt?

MPU steht kurz für die "Medizinisch-Psychologische Untersuchung", bei der die Fahreignung eines Menschen überprüft wird. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wird in Deutschland, anders als in anderen euorpäischen Ländern, im Falle eines Führerscheinentzugs der Einzelfall betrachtet und mit der MPU eine Prognos über die zukünftige Verhaltensweise des Fahrers gestellt.

Nach dem Verlust deiner Fahrerlaubnis wird also vor allem anhand der MPU über eine Neuerteilung entschieden.

Eine MPU muss bestimmte formale und inhaltliche Kriterien erfüllen und die Zweifel an deinem zukünftig positiven Fahrverhalten ausräumen.

Eine gute Vorbereitung ist daher entscheidend, um die Prüfung direkt im ersten Anlauf zu bestehen.

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Was wird in einer MPU untersucht
und wie ist der Ablauf?

Wurde dir die Fahrerlaubnis entzogen, bekommst du einen Brief der Fahrerlaubnisbehörde mit der Aufforderung, an einer MPU teilzunehmen. Diese ist dann zwingend nötig, um die Fahrerlaubnis zurückzubekommen.

Die MPU setzt sich aus 3 Teilen zusammen, die alle für das Wiedererlangen der Fahrerlaubnis relevant sind. Den Ablauf aller 3 beschreibe ich im Folgenden:

Medizinische Untersuchung.

Bei der medizinischen Untersuchung wirst du im Gespräch mit einem Arzt/einer Ärztin zu deiner medizinischen Vorgeschichte befragt und durch Untersuchungen auf verkehrsrechtlich relevante Erkrankungen geprüft. Es wird auch überprüft, ob Alkoholmissbrauch oder ein Missbrauch oder eine Abhängigkeit zu illegalen Drogen besteht.

Wurde die MPU aufgrund von Alkohol- oder Drogendelikten angeordnet sind in diesem Teil auch die Abstinenznachweise angesiedelt. Um zu beweisen, dass sie auf Alkohol oder Drogen verzichten und zukünftig verzichten werden, werden über einen längeren Zeitraum Drogenscreenings durch Haar- oder Urinanalysen oder Alkoholscreenings, z.B. durch Messung der Leberwerte, durchgeführt. Das Gutachten aus dieser Untersuchung muss positiv ausfallen, um die MPU zu bestehen.

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Reaktions- und Leistungstests.

Um die Reaktionsfähigkeit, die Konzentration und die Aufmerksamkeit zu überprüfen, die zum Führen eines Kraftfahrzeugs notwendig sind, werden Reaktionstests am Computer durchgeführt. Dieser Teil ist in Anzahl und Art der Tests auf den individuellen Sachverhalt angepasst. Sollten die Testergebnisse nicht den Anforderungen entsprechen, besteht die Möglichkeit, die Reaktionsfähigkeit im praktischen Fahrverhalten zu beweisen.

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Psychologisches Gespräch.

Der dritte Teil der Untersuchung ist vermutlich der, weshalb du meine Homepage aufgesucht hast.

Ein Psychologen/eine Psychologin wird anhand eines Gesprächs mit dir ein Gutachten erstellen. Dieses soll Auskunft darüber geben, ob damit zu rechnen ist, dass sich dein (Fahr-)Verhalten in Zukunft ändern wird oder du weiterhin eine Gefahr für die Verkehrssicherheit darstellen könntest.

Ein besonderes Augenmerk liegt also darauf, ob du dein früheres Fehlverhalten einsiehst, die persönlichen Ursachen dafür kennst und welche Konsequenzen dies hat. Du musst glaubhaft und plausibel darlegen können, wie du in Zukunft weitere Verkehrsverstöße vermeiden wirst.

In dem Gespräch werden folgende Inhalte besprochen:


  • Persönliche Angaben wie Beruf, Familienverhältnisse, sozialer Hintergrund etc.
  • Schilderung der näheren Umstände der/des Delikte/s, die zu der MPU geführt haben
  • Beschreibung deines damaligen Fahrverhaltens
  • Bei Alkohol- oder Drogenauffälligkeiten: Darstellung des damaligen Umganges mit Alkohol oder Drogen sowohl in Bezug auf den Vorfall als auch im Allgemeinen
  • Herausstellung der Ursachen und Hintergründe des damaligen Alkohol-/Dorgenkonsums oder des negativen Fahrverhaltens
  • Deine eigene Bewertung des früheren Verhaltens aus damaliger und heutiger Sicht. Hat sich an deiner damaligen Lebenssituation etwas geändert, dass eventuell im Zusammenhang mit den Delikten stand?
  • Bereits stattgefundene Veränderungen in deinem Verhalten, um ein erneutes Fehlverhalten zu vermeiden, z.B. ein veränderter Umgang mit Alkohol/Drogen oder Verhaltens- bzw. Einstellungsänderungen
  • Was du bereits getan hast, um diese Veränderungen hervorzurufen, z.B. die Inanspruchnahme fachlicher Hilfestellung in Form von Beratung oder Therapie
  • Sonstige Veränderungen in deiner Lebensführung, z.B. durch ein verändertes familiäres oder soziales Umfeld, berufliche Veränderungen etc
  • Vorsätze und Strategien mit denen du die nun entstandenen Zielsetzungen umsetzen und festigen möchtest

Was sind die Gründe um eine
MPU absolvieren zu müssen?

Alkohol-MPU

Die meisten Anrodnungen einer MPU erfolgen durch Auffälligkeiten im Bezug auf den Alkoholkonsum. Zur Anordnung einer MPU kommt es, wenn du mit mehr als 1,6 Promille am Steuer erwischt wurdest oder ab 1,1 Promille, wenn du bestimmte weitere Auffälligkeiten zeigst, die auf einen regelmäßigen, hohen Alkoholkonsum hinweisen.

Auch mehrere Trunkenheitsfahrten oder Straftaten unter Alkoholeinfluss können dazu führen, dass du eine Aufforderung zur MPU bekommst. Dabei spielt die medizinische Untersuchung eine wichtige Rolle, denn diese geht mit einem Abstinenznachweis einher, den du über einen längeren Zeitraum erbingen musst. Mehr dzu findest du unter „Ablauf der MPU“ weiter unten.

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Drogen-MPU

Wirst du bei der Teilnahme am Straßenverkehr unter illegalem Drogeneinfluss erwischt oder ist nachgewiesen, dass du gegen Das Betäubungsmittelgesetz verstoßen hast, wird eine MPU angeordnet. Ebenso wie bei der Alkohol-MPU muss auch in diesem Fall eine Abstinenz nachgewiesen werden.

Punkte-MPU

Durch mehrere Verkehrsverstöße, z.B. beim zu schnellen Fahren, bei Missachtung einer Ampel oder bei Fahrerflucht, werden Punkte im Fahreignungsregister in Flensburg notiert. Steigt diese Punktzahl auf Acht oder höher, so wird der Führerschein entzogen.

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MPU wegen Straftaten

Auch Straftaten, die auf eine geringe Impulskontrolle und hohes Aggerssionspotential hindeuten, können zur Aufforderung einer MPU führen. Wenn du wegen Körperverletzung, Raub, Freiheitsberaubung oder ähnlichem mit dem Gesetz in Konflikt gekommen bist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du eine MPU absolvieren musst.

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